Mauereidechsen (Podarcis muralis) in Aldingen gesichtet

Mauereidechsen (Podarcis muralis) in Aldingen gesichtet

FRANK MARTIN
Mai 2011

Die südlich der Stadt Rottweil gelegene Gemeinde Aldingen liegt in 583 bis 806 Meter Höhe am Ostrand der Baarhochfläche am Fuß der Schwäbischen Alb. In Aldingen wird auch eine Wetterstation betrieben. Die Jahresmitteltemperatur beträgt rund 8,2 Grad Celsius bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 850 mm und durchschnittlich 1700 Sonnen-Stunden im Jahr. Das Klima ist für diese Höhenlage als eher mild einzustufen (Quelle: Wikipedia).

Am 22. Mai 2011 konnte ich in der Nähe des Bahnhofes von Aldingen am Bahndamm eine Population Mauereidechsen (Podarcis muralis) dokumentieren. Alle von mir gesichteten Mauereidechsen waren braun- und nicht grünrückig!
Den Lebensraum bilden lose Steinanschüttungen entlang der Bahnlinie, wobei das hohe Gras gemieden wird.

Abb. 1: Hier der Lebensraum der Mauereidechsen (direkt in und rund um die Steinschüttung) dahinter sind die Bahngleise zu sehen.

Abb. 2: Der Lebensraum direkt hinter der Fundstelle – (mit noch aktivem Bahnverkehr!).

Abb. 3: Hier ein subadultes neugieriges Mauereidechsen-Weibchen.

Obwohl die Mauereidechsen sehr scheu waren, konnte ich hier in einer knappen halben Stunde zwölf Tiere auf engen Raum finden. Fünf von diesen zwölf Tieren waren Adult und der Rest Subadult. Die Populationsgröße war in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit leider nicht klar auszumachen. Ich gehe aber davon aus, dass die Mauereidechsen auch noch andere geeignete Stellen in der näheren Umgebung besiedelt haben.

Abb. 4: Podarcis muralis (Männchen).

Abb. 5: Rechts der Fundstelle der Bahndamm mit Gleisen, links ein Radwanderweg mit Straße.

Die Mauereidechsen leben hier in direkter Nachbarschaft zu Zauneidechsen (Lacerta agilis), Waldeidechsen (Zootoca vivipara) und Bildschleichen (Anguis fragilis), wobei Letztere in den Regionen Rottweil; Göllsdorf; Spaichingen; Trossingen und natürlich in Aldingen recht häufig zu finden sind.

Abb. 6: Lacerta agilis (Weibchen).

Abb. 7: Lacerta agilis (Männchen) mit nachwachsendem Regenerat.

Abb. 8: Lacerta agilis (Männchen)

Auf welchen Wegen die Mauereidechsen nach Aldingen gelangten ist nicht belegt. Es spricht aber vieles dafür, dass die Tiere mit dem Bahnverkehr hierher verschleppt worden sind.