Wiederentdeckung der für ausgestorben gehaltenen La Palma-Rieseneidechse (Gallotia auaritae)
MATHIAS SIEBOLD, Dezember 2007
Große Aufzuchtprogramme gibt es für die letzten Überlebenden der Rieseneidechsen auf La Gomera (Gallotia bravoana) und El Hierro (Gallotia simonyi) und das mit wachsendem Erfolg. - Auch auf La Palma gab es eine Rieseneidechse, die soll aber ausgestorben sein, dahingemetzelt von verwilderten Katzen und Hunden, den segensreichen Begleitern der spanischen Kolonialisierungswelle vor gut 500 Jahren. - Nun wird die Sensation gemeldet, man hat wohl doch noch lebende Exemplare der La Palma-Rieseneidechse gefunden, nachdem man Jahrzehnte gedacht hatte, diese Spezies währe schon lange ausgestorben. - Natürlich im Norden der Insel hat man Exemplare einer großen Eidechse gesichtet, die man für die Gallotia auaritae hält, das ist der wissenschaftliche Name für unsere endemische Eidechse. - Wo genau man die, oder das Tier gesehen hat, das will man uns verständlicherweise nicht sagen, ist wohl auch besser so, sonst wäre das kurze Glück wohl gleiche wieder vorbei weil sich sicher “Sammler” finden würden, die so ein “ausgestorbenes” Tier natürlich haben wollen. - Ein Problem gibt es allerdings noch, man kann eigentlich nur ahnen, dass es sich bei der gesichteten Eidechse um die genannte La Palma endemische handelt, denn man weiß ja gar nicht, wie das angeblich ausgestorbene Tier aussah. - Man kennt nur Skelettfunde und kann so die Größe und gewisse Eigenheiten bestimmen, nicht aber die Farbe der Haut oder irgendwelche bestimmten Merkmale.
Mit Sicherheit weiß man aber, dass es sich dabei weder um die La Gomera, noch um die El Hierro-Rieseneidechsen handelt, das José Antonio Mateo bestätigt. - Er ist Biologe in der Aufzuchtstation in La Gomera und konnte anhand von guten Photos eindeutig klären, dass es sich bei der hier auf La Palma gefundenen Echse um kein bisher bekanntes Exemplar handelt und so die Möglichkeit nahe liegt, es hätte doch noch eine gewisse Population der La Palma-Rieseneidechse überlebt. - Das gesichtete Tier war etwa 31 Zenitmeter lang, sehr dunkel gefärbt und komplett ohne weitere Färbungen, was es ganz leicht machte auszuschließen, dass es sich um eine bereits bekannte Eidechseart handelt, die man irgendwie hier auf La Palma ausgesetzt hat. - Es hat aber bislang noch niemand ein Exemplar gefangen und ausgiebig untersucht, alles was man in der Hand hat sind Photos und eine genaue Beschreibung des Tieres und seines Verhaltens seitens des Photographen. - Nun wäre es natürlich wichtig, mehr über dieses Tier zu erfahren und dann könnte man, eben nach dem Vorbild La Gomeras und El Hierros auch hier eine Zuchtstation eröffnen, um diese Echse dann später erneut auf der ganzen Insel wieder zu verbreiten. Bis dahin muss man die Tiere allerdings erst mal wieder finden und herausbekommen ob es überhaupt so viele Überlebende gibt, dass man es wagen kann davon ein paar Exemplare zu fangen. - Auf jeden Fall wird nun an vielen Kneipentresen, natürlich vorwiegend im Norden der Insel einigen Leuten Abbitte geleistet werden müssen. Immer wieder mal berichteten Schäfer oder einfach Spaziergänger sehr große Eidechsen gesehen zu haben und niemand hat ihnen geglaubt, sondern “Schäferlatein” und Prahlerei dahinter vermutet, denn einen Photobeweis konnte bislang noch niemand bringen.
The La Palma Giant Lizard (Gallotia auaritae) was presumed to be Extinct for the last 500 years until it was rediscovered in 2007 on the Canary Island of La Palma. Up to 25 years ago it was thought that the only giant lizards surviving in the Canaries were on Gran Canaria, but since then small colonies have been found on Tenerife, La Gomera, El Hierro and now La Palma. The La Palma Giant Lizard was discovered on a very steep rock face in an almost inaccessible part of the island. It had been displaced from its former range by the introduction of rats and cats, which preyed on the lizard. These predators cannot reach the steepest rock faces where the lizard has now made its home.
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Verfasser: Mathias Siebold.