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of the real lizards, family Lacertidae
Eine herpetologische Fotoreise zur Insel Ischia (Italien)
ANGELIKA und SIEGFRIED TROIDL Oktober 2005 Seite 1 / 3
Mit ihren 46,3 Quadratkilometern und ca. 56000 Einwohnern ist Ischia die größte Insel im Golf von Neapel. Die Entfernung zum Festland beträgt etwa 30 km. Die zahlreichen Thermomineral-Quellen, für die Ischia seit vielen Jahrhunderten berühmt ist, sind auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurückzuführen. Die günstige Lage im Tyrrhenischen Meer und die warmen Quellen im Untergrund tragen zu einem besonders milden und ausgeglichenen Klima bei.
Wir besuchten die Insel Ischia für eine Woche im Oktober 2005. Unser besonderes Interesse galt den sehr zahlreichen Eidechsen und Geckos, die hier durch die Ruineneidechse (Podarcis siculus siculus) und dem Mauergecko (Tarentola mauritanica) vertreten sind. Schlangen konnten wir während unseres Aufenthaltes nicht nachweisen. Allerdings waren in einem italienischen Infoblatt über die Insel, in der Rubrik „Fauna“, unter anderem auch „Nattern“ aufgeführt. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass derartige Information nicht immer genau den Tatsachen entsprechen. (Für Informationen darüber wären wir dankbar)
In der Zeit unseres Aufenthaltes herrschte eine kühle und regnerische Wetterperiode, die aber glücklicherweise immer wieder auch von wärmeren und sonnigen Abschnitten unterbrochen war. Diese wechselhafte Wettersituation führte zu interessanten Beobachtungen bezüglich der Häufigkeit von Geckos und Eidechsen. So konnten wir an einem Mauerabschnitt bei Sonnenschein sehr viele Eidechsen beobachten und an gleicher Stelle am nächsten Tag bei bewölktem Wetter überwiegend Mauergeckos. Geckos und Eidechsen sind fast flächendeckend und meist auch in hohen Populationsdichten auf der gesamten Insel verbreitet.
Wir waren in einem Hotel im Randbereich der Inselhauptstadt Ischia Porto-Ponte untergebracht. Direkt im Umfeld des Hotels konnten wir bereits zahlreiche Ruineneidechsen und Mauergeckos ausfindig machen (Abb. 5). Die Eidechsen und Geckos bewohnen hier in meist großer Zahl die Legesteinmauern von Vorgärten und Grundstückseingrenzungen. Selbst im Zentrum der Hauptstadt waren an geeigneten Stellen, wie kleinere Garten- oder Parkanlagen, Eidechsen und Geckos anzutreffen.