Die Wachau- ein Paradies ffr Smaragdeidechsen


Die Wachau - ein Paradies für Smaragdeidechsen

ANGELIKA und SIEGFRIED TROIDL

Erster Teil
Exkursion vom 24.09 - 01.10.2000

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Das malerisch enge Durchbruchstal der Wachau gilt als der schönste Streckenabschnitt der Donau. Dieses etwa 35 km lange zu Niederösterreich gehörende Talstück zwischen Melk und Krems führt durch einen reizvollen und vom Klima begünstigten Landschaftsabschnitt. Die überwiegend milden Temperaturen prägen seit je her mit einem unübersehbaren südländischen fast schon toskanischen Flair die Orte und Ihre Umgebung.

Blick auf Weißenkirchen

Weg zum Ried Achleiten Eingang zum Ried Achleiten Im Ried Achleiten Blick auf die Donau

Viele Burgen, Kirchen und Klöster zeugen von der langen und wechselhaften Geschichte dieser Region. Ausgrabungen belegen, daß die erste Besiedelung dieser Gegend bereits vor 30000 Jahren begonnen hat.
Bekannt ist die Wachau vor allem auch wegen ihrer hervorragenden Weißweine. Die ersten Weingärten wurden bereits zur Zeit der Römer gegründet. Die terrassenförmig angelegten und mit Legesteinmauern abgestützten Weingärten prägen die Landschaft von Schwallenbach im Westen bis Loiben im Osten. Die bekanntesten Orte sind Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein.

Eingang Ried Klaus
Das "Rote Tor" in Spitz

Der Prandtauerhof in Joching Gasse in Wösendorf Weg  nach St. Michael

Meine Frau und ich bezogen Quartier in einem über tausend Jahre alten Weingut in Weißenkirchen. Das Gut wird von Fam. Franz Stierschneider als Familienbetrieb bewirtschaftet und gilt als Geheimtipp unter Liebhabern Wachauer Spitzenweine. Zum Gut gehören 9 ha Weingärten in Wösendorf, Joching, Weißenkirchen und Dürnstein.

Das Stierschneiderhaus
Blick aus dem Fenster der Gästestube

Weingut Franz Stierschneider
A-3610 Weißenkirchen 133-Wachau
Tel. 02715 / 2329
www.weingut-stierschneider.at
email: office@weingut-stierschneider.at

Weißenkirchen war auch der Ausgangspunkt einiger Wanderungen, die uns entlang der zahlreichen Wanderwege, aber auch quer durch die Weingärten zwischen Spitz und Dürnstein führten. Im Donautal bildeten sich zu dieser Jahreszeit (Ende September) häufig Frühnebel die sich erst gegen Mittag wieder aufgelöst hatten. Die Tagestemperaturen betrugen 14 - 18° Celsius im Schatten. An den sonnenexponierten Legesteinmauern der Weingärten war es allerdings deutlich wärmer, so daß viele Eidechsen die Nachmittage nutzten um noch ein Sonnenbad zu nehmen.

Typische Eidechsenbiotope

Wir konnten bei unseren Spaziergängen allerdings nur Weibchen und Jungtiere beobachten. Die Männchen hatten sich anscheinend schon in ihre Winterquartiere zurückgezogen.

Weibchen


Die gut getarnten Jungtiere waren oft schwer ausfindig zu machen.



Weibchen


Die vielen Legesteinmauern mit ihren Versteckmöglichkeiten und Pflanzenbewuchs bilden nicht nur für die Eidechsen hervorragende Bedingungen, sondern auch für deren Nahrungsgrundlage, den Insekten.

Direkt am Verbindungsweg zwischen Wösendorf und St. Michael konnten wir dieses wunderschön gezeichnete Weibchen ausfindig machen.

In sehr großer Anzahl konnten wir Grillen und Heuschrecken beobachten. Selbst Gottesanbeterinnen sind relativ häufig anzutreffen. Die vielen Insekten innerhalb der Weingärten sind der Beweis für einen umweltverträglichen Weinbau.

In der Wachau konnten wir die seltene Harmonie zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Natur erleben. Besonders die Smaragdeidechsen profitieren von diesem Umstand. An dieser Stelle sei noch auf die Bezeichnung "Smaragd" für Weine der oberen Qualitätsstufe hingewiesen. Diese Bezeichnung findet man nur bei Weinen aus der Wachau und ist ein Tribut an die hier noch sehr zahlreich vorkommende Smaragdeidechse. Wir wollen hoffen, daß diese Bezeichnung auch in künftigen Zeiten ihre Berechtigung behalten wird.

Fotos und Texte: © A.+S. Troidl