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Literature- and poster projects
of the real lizards, family Lacertidae
JÜRGEN GEBHART Mai 2009
Während eines Telefongesprächs mit Hans Jürgen Gruber Ende 2007, in dem es eigentlich um Kreuz- und Wechselkröten ging, kamen wir auch auf Mauereidechsen zu sprechen und er berichtete mir von einer Population in München an der S-Bahn Haltestelle Donnersbergerbrücke. Anfang Mai 2009 hatte ich die Zeit gefunden, diese zu besuchen. Die Mauereidechsen leben dort an stillgelegten Gleiskörpern sowie am Rande der Bahngleise an einem Hang und an leer stehenden Gebäuden (Abb. 2 - 4) zusammen mit Zauneidechsen (ich konnte zwei Tiere beobachten aber leider nicht fotografieren). Desweiteren gibt es hier eine große Population Wildkaninchen in deren Bauten sich die Eidechsen auf der Flucht zurückgezogen hatten (Abb. 5).
Laut der Veröffentlichung von U. SCHULTE et al. 2008, Allochthone Vorkommen der Mauereidechse (Podarcis muralis) in Deutschland, ist diese Population seit über zehn Jahren bekannt und bereits im Jahr 1998 genetisch untersucht worden (Dr. Werner Mayer, Naturhistorisches Museum Wien), mit dem Ergebnis, dass es sich dabei um Podarcis muralis maculiventris W und Podarcis muralis nigriventris II handelt.
Im direkten Bahnhofsbereich (Abb. 6) konnte ich keine Tiere finden, sollen aber dort auch vorkommen (Hans Jürgen Gruber, pers. Mitteilung).
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Lebensbereich oberhalb des Hangs. Dort konnte ich einige Tiere beim jagen und sonnen beobachten (Abb. 8 - 9). Darunter auch die beiden Zauneidechsen (Lacerta agilis) ein adultes Männchen und ein juveniles Tier.
Wäre nicht der Lärm der Straße und des Schienenverkehrs, dann könnte man kaum glauben, dass man sich nur einige Hundert Meter vom Zentrum der Stadt München entfernt befindet. Ich habe das Gelände in westlicher Richtung auf ca. 300 Meter abgelaufen und einige Tiere beobachten und fotografieren können. Auffällig war, dass viele adulte Tiere keinen Schwanz hatten oder Regenerate (Abb. 10 – 14). Auch konnte ich nur wenige letztjährige Jungtiere finden.
Nachfolgend noch einige Aufnahmen. Die beiden Männchen am Ende der Bilderserie geben durch ihre unterschiedliche Ausprägung in Färbung und Zeichnung, sehr gut einen morphologischen Eindruck dieser Mischpopulation (maculiventris/nigriventris) wieder.