Die Kykladen-Insel Tinos stand schon lange Zeit auf unserer „Urlaubs-Wunschliste“ ganz oben. Im Besonderen war es eine Unterart der Riesensmaragdeidechse (Lacerta trilineata citrovittata), die unser Interesse für diese Insel geweckt hatte. Außer den Riesensmaragdeidechsen gibt es auf Tinos aber auch noch einige andere interessante Arten wie z.B. die Kykladen-Mauereidechse (Podarcis erhardii mykonensis), den Hardun (Laudakia stellio stellio), die Johannisechse (Ablepharus kitaibelii kitaibelii), den Europäischen Halbfinger (Hemidactylus turcicus turcicus), den Ägäischen Nacktfinger (Cyrtopodion kotschyi tinensis), die Pfeilnatter (Coluber caspius), die Leopardnatter (Elaphe situla), die Sandotter (Vipera ammodytes meridionalis), den Seefrosch (Pelophylax ridibundus ridibundus) und die Westkaspische Bachschildkröte (Mauremys rivulata) die einen Besuch aus herpetologischer Sicht lohnenswert machen.
Im Mai 2006 war es dann endlich soweit und wir konnten die Insel für zwei Wochen besuchen. Tinos ist mit einer Fläche von 194 Quadratkilometern die drittgrößte Insel der Kykladen und ist in ihrer ganzen Länge (Länge ca. 30 km, Breite bis ca. 15 km) von hohen Bergen durchzogen. Die höchste Erhebung ist der 727 Meter hohe Tsiknias im Osten der Insel. Die Küsten sind in vielen Gegenden steil und unzugänglich, an einigen Stellen aber auch zerklüftet und in kleine malerische Buchten mit Sand- und Kieselstränden gegliedert. Für das markante Profil sorgt der weithin sichtbare helle Felsklotz "Exombourgo", der nur wenige Kilometer hinter der Hauptstadt ca. 540 m hoch aufsteigt (siehe Banner oben).

Im Vergleich zu vielen anderen griechischen Inseln ist Tinos noch nicht so stark vom internationalen Tourismus geprägt worden. In der Mehrzahl sind es Griechen vom Festland, die hier ihren Urlaub verbringen oder im August zu zehntausenden zur Marienkirche pilgern. Wir hatten für unseren Urlaub den Monat Mai gewählt. Zu dieser Jahreszeit sind die Temperaturen auf der Insel noch sehr angenehm und die Bedingungen für hepetologische Foto-Exkursionen in aller Regel optimal.