Podarcis muralis nigrventris in Schaerding

Südeuropäische Mauereidechsen in Schärding

ANGELIKA & SIEGFRIED TROIDL, Juli 2006

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Direkt am Unterlauf des Inn und etwa 17 km von Passau entfernt liegt der 5000 Einwohner zählende Ort Schärding. Die Landesgrenze zu Deutschland ist nur etwa 50 Meter entfernt und verläuft in diesem Bereich genau in der Mitte des Inn.
Wir hatten bereits vor einigen Jahren von der Existenz eingeschleppter südeuropäischer Mauereidechsen (Podarcis muralis ssp.) in Schärding erfahren und nutzten nun die Gelegenheit, während einer Fahrt in die Wachau hier einen Zwischenstopp einzulegen. Die Mauereidechsen leben vorzugsweise an den Mauern der alten Burgruine, die an ihrer zum Inn exponierten Südwestseite hervorragende Lebensbedingungen bieten. Bereits am Parkplatz (Abb. 1), direkt unterhalb dieser Stelle, konnten wir die ersten Eidechsen entdecken.

Abb.1
Abb.2

Wir folgten dem Stufenweg, der hinauf zum Burggarten führt. Im Bereich dieser Stufen, von denen auch einige mit Trockensteinmauern gestützte Terrassen zu erreichen sind (Abb. 2 bis 4), konnten wir sehr viele Mauereidechsen ausfindig machen.

Abb. 3
Abb. 4

Die meisten der Mauereidechsen waren kräftig grün gefärbt. Nur gelegentlich konnten wir unter den adulti auch braun gefärbte Exemplare entdecken (Abb. 6). Die Mauereidechsen in Schärding entsprechen in ihrem Erscheinungsbild sehr den ebenfalls eingeschleppten Podarcis muralis nigriventris aus Passau und Dresden. Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Schärdinger Mauereidechsen auch um die selbe Unterart (Podarcis muralis nigriventris) handelt.

Abb. 5 (Männchen)
Abb. 6 (Weibchen)

Abb. 7 (Pärchen)
Abb. 8 (Weibchen)

Bei unserem Besuch inspizierten wir natürlich auch mögliche Mauereidechsen-Habitate an anderen Stellen der alten Befestigungsmauern. An der Südostseite der Burgruine im Bereich des Städtischen Kindergartens (Abb. 9 ) wurden wir fündig und haben auch hier einige Mauereidechsen angetroffen. Zwei Exemplare konnten wir sogar am Fußweg zwischen dem Kindergarten und dem Museum entdecken (Abb. 10).

Abb. 9
Abb. 10

Abb. 11 (Männchen)